Biville – Le Thot   2./H.K.A.R. 1262

Zum Schutze der Bucht von Vauville und ihrem langen Sandstrand installierte die Wehrmacht im Herbst 1942 eine Batterie mit vier 10,5 cm K.331 (f) Geschützen in der Nähe des Weilers Petit Thot. Die Geschütze der zum damaligen Zeitpunkt als Stellungs-Batterie-Küste 318 bezeichneten Batterie waren zunächst in offenen Geschützbettungen installiert, gegen Ende 1943 begann die Organisation Todt aufgrund der zunehmenden Luftangriffe mit dem Bau von vier Kasematten des Regelbautyps H671. Südlich der Kasematten Nr. IV wurde ein Feuerleitstand und nördlich von Kasematte Nr. I. zwei langgezogene, halb im Erdreich eingebettete Unterkünfte errichtet.

Zur selben Zeit wurde die Batterie in die 2./H.K.A.R. 1262 umbenannt und dem Heeres-Küsten-Artillerie-Regiment 1262 unterstellt, das für den Schutz der Westküste des Cotentin zuständig war.

Als nach der Landung der Alliierten und ihrem Vorstoß zur Westküste des Cotentin klar wurde, dass die nach Westen ausgerichteten Batterie in den Kampf um Cherbourg nicht mehr eingreifen konnte wurden die Geschütze unbrauchbar gemacht und die Geschützbedienungen auf die Halbinsel de la Hague verlegt, um das Artilleriepersonal in den dortigen Geschützbatterien zu verstärken.

Die vier noch sehr gut erhaltenen Kasematten, die Mannschaftsunterkünfte sowie der Feuerleitstand der Batterie 2./1262 (GPS N49° 37' 34.482" W1° 49' 43.486") sind heute frei zugänglich und können besichtigt werden.

In dem kleinen Küstenort Biville-sur-Mer befindet sich in der Kirche (GPS N49° 36' 49.115" W1° 49' 23.506") ein von Louis Barillet erschaffenes, farbiges Fenster, dessen Motive die Landung der Alliierten darstellen und die Dankbarketi der Bewohner Bivilles für ihre Befreiung zum Ausdruck bringt. Auf dem Dorffriedhof, der die Kirch umgibt, befindet sich an der westlichen Friedhofsmauer das Grab von Squadron Leader Peter Edward Drew, 236 Squadron, dessen leichter Bomber vom Typ Bristol Blenheim am Spätnachmittag des 1. August 1940 bei einem Angriff auf das deutsche Flugfeld von Querqueville (westlich von Cherbourg) entweder durch Flaktreffer oder durch die Messerschmitt 109E von Oberleutnant Adolph, III/Jagd Geschwader 27 getroffen wurde und kurz darauf in der Nähe Bivilles abstürzte.