Gatteville Stützpunkt 152 Heeres-Küsten-Batterie 7./1261

Der Bau der Batterie Gatteville erfolgte, verglichen mit den anderen Bauvorhaben an der Küste des Cotentin, relativ spät. Erst im April 1943 wurden vier 15,5 cm K.420 (f) circa 1,2 km südwestlich des Leuchtturmes von Gattevile (Phare de Gatteville) in offenen, schweren Drehbettungen installiert. Diese Drehbettungen erlaubten den Geschützen einen Feuerbereich von 360 Grad, was bei der großen Reichweite der Geschütze einen enormen Wirkungsbereich bedeutete. Die unter dem Kommando von Oberleutnant Heinz Siebert stehende Batterie erhielt bis zum September 1943 noch zwei weitere 15,5 cm Geschütze, die ebenfalls in offenen Drehbettungen installiert wurden. Ab Herbst 1943 wurden drei Mannschaftsbunker vom Typ R502 errichtet, neben einem dieser Mannschaftsbunker wurde der Leitstand eingerichtet. Kurz vor Jahresende 1943 wurde mit dem Bau von vier Kasematten des Regelbautyps R679 begonnen.

Zur Täuschung der feindlichen Luftaufklärung begann man zur selben Zeit damit, wenige Hundert Meter südöstlich der Batterie eine Attrappen-Batterie mit vier offenen Bettungen zu errichten. Zum Schutz gegen Fliegerangriffe komplettierten drei 2 cm Flak die Bewaffnung der Batterie Gatteville.

Nach Fertigstellung der vier Kasematten Ende April 1944 wurden vier der sechs 15,5 cm Geschütze aus den Drehbettungen in die Kasematten verlegt, zwei Geschütze verblieben im Freien.

Am 24. und 28. Mai 1944 war die Batterie mehreren Bombenangriffen amerikanischer B-26 Bomber ausgesetzt, die das Batteriegelände mit tiefen Bombenkratern übersäten. Nach dem 6. Juni belegte die Batterie die westliche Seinebucht immer wieder mit Sperrfeuer gegen die Landungsschiffe der Alliierten, ohne jedoch größere Wirkung zu erzielen.

Am 18. Juni schließlich wurden die Geschütze durch die Bedienmannschaften unbrauchbar gemacht, die Artilleristen zogen sich nach Fermanville zurück, um nicht in die Hände der von Montebourg aus vorstoßenden Einheiten der 4th Infantry Division zu fallen.

Die vier Kasematten sowie die Drehbettungen der Batterie (GPS N49° 41' 25.984" W1° 16' 50.794") sind heute noch sehr gut erhalten, allerdings wurden bereits zwei der Kasematten zu Ferienhäusern umgewandelt und sind daher nicht mehr zugänglich. Jedoch lassen sich auch von diesen Kasematten aus wenigen Metern Entfernung gute Fotoaufnahmen machen.