16. – 28. Juni

Am 16. Juni traten die 29th ID sowie die 2nd ID um 08:00 erneut zur Offensive an. Die 1st ID, die sich bei Cau­mont schon einen tiefen Brückenkopf in deutsches Gebiet erkämpft hatte, sollte zunächst in der Defensive verweilen und erst nachdem die 2nd ID die ihr gesetzten Ziele erreicht hatte, auf die Linie Cahagnes – Lande-sur-Drôme vorrücken.

Im Zentrum der Front vor St-Lô versuchte die 2nd ID mit allen drei Regimentern (rechts das 38th IR, in der Mitte das 23rd IR sowie links das 9th IR) vorzustoßen. Wichtigstes Ziel war die Höhe 192, deren Einnahme dem 38th IR befohlen worden war. Das 23rd IR sollte dagegen den Höhenzug entlang der Straße St-Lô – Bayeux (heutige D 972) bei La Croix Rouge einnehmen, während das 9th IR bis zum Höhenzug westlich von St. Germain-d´Elle vorrücken sollte.

Den größten Geländegewinn erzielte am 16. Juni das 3rd Bn, 38th IR, das nach harten Kämpfen am Abend nur noch 600 m vom Scheitelpunkt der Höhe 192 entfernt war. Da es den beiden anderen Bataillonen des 38th IR weder zur Rechten noch zur Linken gelungen war, auch nur annähernd so weit wie das 3rd Battalion vorzustoßen, befand sich das 3rd Battalion bei Einbruch der Nacht in einer beun­ru­hi­gend exponierten Lage. Dennoch wurde entschieden, die Einheit nicht zurück zu nehmen, sondern sie statt­dessen mit dem 2nd Engineer Battalion (Pionier-Bataillon) der Division zu verstär­ken. Dieser Brückenkopf, der tief in das von der deutschen 3. Fschjg.Div. gehal­tene Gebiet hinein reichte, wurde bis zur Wiederaufnahme der amerikanischen Offensive Anfang Juli gehalten.

Das 23rd IR im Angriffszentrum der 2nd ID konnte dagegen aufgrund des hartnäckigen Widerstandes der deutschen Fall­schirm­jäger an diesem 16. Juni wie auch in den folgenden Tagen kaum Gelände­gewinne erzielen, einzig dem 1st Bn, 23rd IR, gelang es, sich bis zum 18. Juni einige Hundert Meter in den Raum südwestlich von St.-Georges d´Elle vorzu- kämpfen, der Ort blieb aber trotz allem unter deutscher Kontrolle. Auf dem linken Flügel erlitt das 9th IR am 16. Juni 140 Mann Verluste und konnte nur wenige Hundert Meter auf das vorgegebene Tagesziel, St. Germain-d´Elle, vorrücken.

Westlich der 2nd ID sollte die 29th ID mit dem 116th IR (unterstützt durch das 3rd Bn, 115th IR) von Couvains aus auf St. Andre-de-L´Epine und die am nordöstlichen Ende des Martinville Höhen­zugs gelegene Höhe 150 vorstoßen. Das 175th IR dagegen hatte den Befehl erhalten, von seiner Aus­gangsstellung bei la Fotelaie entlang des Ostufers der Vire in Richtung der Höhen 90 und 97 anzu­greifen.

Das den Angriff des 116th IR um 08:00 eröffnende 1st Bn traf am Vormittag auf nur schwachen deutschen Widerstand und passierte am frühen Nachmittag bereits das Waldgebiet des Bois de Bretel an seiner Ostseite. Jedoch verstärkte sich die deutsche Gegenwehr im Laufe des Nachmittages, am Abend wurde das 1st Bn nur knapp 1 Km nördlich seines Tageszieles, St. Andre-de-L´Epine, durch Artilleriefeuer und mehrere deutsche Gegenangriffe zum Stehen gebracht. Das 2nd Bn, 116th IR, dessen Tagesziel die Besetzung eines Abschnittes der Straße St-Lô – Isigny-sur-Mer (heutige D 6) bei La Luzerne sowie die Einnahme der Höhe 115 war, verließ gegen 08:30 St-Clair-sur-l´Elle und mar­schierte parallel zur D 6 in Richtung La Luzerne. Auf Höhe von Villiers-Fossard wurden die Amerikaner jedoch durch konzentriertes Abwehrfeuer gestoppt, das ihnen aus gut ausge- bauten Stellungen aus dem Ort Villiers-Fossard entgegenschlug. Trotz Unterstützung der eigenen Artillerie gelang es den Amerikanern nicht, Villiers-Fossard östlich zu passieren oder den Ort bis auf einige Häuser am nördlichen Ortsrand einzu- nehmen. 

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