Wie von Major General Collins befohlen, begnügten sich die Einheiten des VII Corps im Verlaufe des 21. Juni primär mit dem Aufklären der deutschen Linien. Daneben wurden einige kleinere Umgrup­pierungen vorgenommen. Am linken Flügel wurde die bei les Flagues liegende 4th Cavalry Recon­naissance Squadron gegen 03:00 morgens durch das 3rd Bn, 39th IR, abgelöst und verlegte ihrerseits nach Nordwesten in Richtung Kreuzung D37/D901 (Carrefour des Hougues), wo sie das 3rd Bn, 60th IR, ablöste und bis zum Abend eine 2,5 km südlich der D901 verlaufende Linie zwischen L´Epinette und Vauville einnahm. Im Operationsgebiet der 79th ID rückte das 315th IR nach Norden vor und ging nördlich von St. Martin-le Gréard in Stellung.

Am rechten Flügel der Front hatte die 4th ID bis einschließlich 20. Juni noch keinen Kontakt mit Stel­lungen der Landfront Cherbourg hergestellt und nachdem alle nächtlichen Aufklärungspatrouillen keinerlei Feindkontakt meldeten, befahl Major General Barton seinen drei Regi­mentern weiterhin mit größter Schnelligkeit auf die bereits ausgegebenen Ziele vorzurücken, d.h. Höhe 178 westlich von Rufosses (8th IR) einzunehmen und anschließend Cherbourg von der Nord­ostküste der Halbinsel abzuschneiden (22nd IR). Hierzu sollte das 22nd IR die Ost-Westverbindungsstraße zwischen St. Pierre-Eglise und Cherbourg (heutige D901) westlich von Gonneville unterbrechen und anschließend auf den östlich Cherbourgs gelegenen Höhenzug bei Tourlaville (östlich des Flusses Trottebec) vor­rücken (22nd IR und 12th IR).

Der Vorstoß des 8th IR auf Höhe 178 kam bereits am frühen Nachmittag des 21. Juni zum Still­stand. Die 1st and 3rd Battalions, die sich gegen 10:00 im Schutz des Waldgebietes des Bois de Roudoux mit Unter­stützung der A Company, 70th Tank Battalion, nach Norden vorarbeiteten, blieben nach dem Verlassen des Waldes südlich der D56 im konzentrierten Artillerie- und Flakabwehrfeuer liegen, das ihnen aus mehreren Stellungen von den Höhen 174 und 163 entgegenschlug. In der Zwischenzeit stieß das 2nd Bn von Osten kommend entlang der heutigen D56 auf die Höhe 178 vor, wurde jedoch an der Kreuzung 148 (Carrefour Brisquet, D56/D87) in heftige Kämpfe verwickelt, die bis zum Vormit­tag des 22. Juni andauerten und mit der Gefangennahme von 300 Deut­schen endete. Das Tagesziel des 8th IR, die Höhe 178, konnte dagegen nicht eingenommen werden.

Das 12th IR, das den Befehl hatte, durch den äußeren deutschen Stellungsring bis zur Haupt­kampf­­linie der Cherbourg Landfront vorzudringen, begann erst gegen 17:30 durch den Bois du Coudray in nördlicher Richtung vorzurücken. Sporadischer Widerstand konnte schnell gebrochen werden, und erst als das 2nd Bn den Nordwestrand des Waldgebietes auf Höhe des Bachlaufes der Saire erreichte, setzte starkes deutsches Mörserfeuer ein. Da außerdem die einzige Brücke über die Saire gesprengt worden war, grub sich das Bataillon am Südufer der Saire ein. Selbst nachdem am späten Abend die beiden anderen Bataillone des 12th IR nachgerückt waren, wurde der Angriff zunächst nicht fortgesetzt.

Das 22nd IR, das Höhe 158 einnehmen und die unmittelbar nördlich gelegene Ost-West-Verbin­dungsstraße Cherbourg - St. Pierre-Église unterbrechen sollte, begann ebenfalls erst am Nach­mittag des 21. Juni in Richtung seines Tageszieles vorzurücken. Die Eroberung der Höhe 158 (circa 2 km westlich der Kreuzung D901/D412) war wichtige Voraussetzung für die Isolierung Cherbourgs vom Nordostteil des Cotentin, die Generäle Collins und Barton verfolgten daher die Operationen des 22nd IR mit gespannter Aufmerksamkeit. Die 1st und 3rd Battalions verließen ihre Ausgangsstellung bei le Theil gegen 16:00 und stießen mit Unterstützung der B Company, 70th Tank Battalion, in vier Stunden rund 3 km bis nördlich von Hameau Pinabel (2 km südöstlich der Hohe 158) vor. Nachdem das 3rd Bn durch deutschen Artilleriebeschuss fest­genagelt worden war, drang das 1st Bn weitere 400 m vor und grub sich bei Einbruch der Nacht ein. Kurz nachdem die beiden Bataillone in Stellung gegangen waren, drangen deutsche Truppen, die in vorbereiteten Stellungen im Raum Gonneville lagen, in den rückwärtigen Raum der beiden US-Bataillone ein und schnitten sie von den eigenen rückwärtigen Linien ab. Während der nächsten vier Tage wurde der Nachschub und die Verbindungs­wege zu den rück­wärtigen Einheiten und Versorgungslagern des 22nd IR immer wieder durch deutsche Angriffe und Störmanöver unterbrochen, um überhaupt noch Nachschub und Verpflegung nach vorne zu bringen, mussten alle Konvoys in diesen Tagen von Panzern eskortiert werden.

Situation an der Cherbourg Landfront, 21. Juni 1944
Situation an der Cherbourg Landfront, 21. Juni 1944

Im Laufe des 21. Juni waren auch die Einheiten der 4th ID bis auf den äußeren Stellungsring der Cherbourg Landfront vorgerückt, das 22nd IR hatte den Verteidigunsperimeter sogar durchbrochen und war bis kurz vor die strategische wichtige Höhe 158 an der Verbindungsstraße Cherbourg - St. Pierre-Eglise - Barfleur vorgestoßen.

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