Im Bereich des 60th IR blieb der Angriff sowohl des 1st Bn (Carrefour des Hogues) als auch des 3rd Bn (Kreuzung D901/D402E1) am Morgen des 30. Juni schon in der Nähe der am Vorabend eingenommenen Stellungen im Abwehrfeuer der Deutschen liegen. Das in der Nacht nördlich der Carrefour des Hogues in Stellung gegangene 2nd Bn erzielte jedoch mit Hilfe von Panzern der C Company, 746th Tank Battalion, einen Durchbruch durch die deutschen Linien. Noch vor Mittag waren Teile des 2nd Bn in Beaumont-Hague eingedrungen, hatten 150 deutsche Gefangene gemacht und waren weiter in Richtung Jobourg vorgerückt. Gegen 15:40 griffen P-47 Jagdbomber erfolgreich die deutschen Flakstellungen bei Lande de Jobourg an und öffneten den Weg für das bisher in Reserve gehaltene 39th IR für dessen geplanten Vorstoß auf Jobourg und das Cap de la Hague.

Das 2nd Bn, 39th IR, erreichte Jobourg gegen 18:00, das für diesen Vorstoß motorisierte 3rd Bn, das durch die Jagdpanzer der A Company, 899th Tank Destroyer Battalion, und C Troop, 4th Cavalry Squadron, verstärkt worden war, rückte auf Auderville vor und nahm den Ort am 1. Juli gegen 05:00 ein. Im Laufe des Vormittages kämpften Patrouillen der drei US-Regimenter letzte sich noch wehrende Widerstandsnester entlang der Küste bzw. im Landesinneren nieder, um 13:10 meldete das 39th IR, um 14:00 das 60th IR und um 14:30 das 47th IR das Ende der Kampfhandlungen in ihren jeweiligen Sektoren. Um 15:00 meldete dann die 9th ID die Einstellung allen organisierten deutschen Widerstandes auf der Halbinsel Cap de la Hague an das VII Corps. In dem kurzen Feldzug auf der Halbinsel Jobourg gerieten mehr als 6.000 deutsche Soldaten in Gefangenschaft und traten ihren Weg in die Gefangenenlager in Großbritannien und den USA an.

 

Das Ende der Kämpfe auf dem Cotentin

Der 26 Tage dauernde Feldzug des US VII Corps auf dem Cotentin endete am 1. Juli mit der Einstellung der Kampfhandlungen auf dem Cap de la Hague. Die Einnahme des Hafens von Cherbourg hatte das US VII Corps jedoch einen hohen Blutzoll gekostet. 2.811 Gefallene und 13.564 Verwundete waren zu beklagen, 5.665 GIs wurden als vermisst gemeldet.

Auf Seiten der Wehrmacht waren die Verluste noch weitaus höher. Circa 39.000 Deutsche waren in Gefangenschaft geraten, die Zahl der Toten und Verwundeten ist nicht genau festzustellen, sie liegt vermutlich um einiges höher als die der siegreichen Amerikaner.

Trotz der weitreichenden Zerstörungen im Hafen von Cherbourg konnten erste US-Transportschiffe bereits am 16. Juli in den äußeren Hafenbereich einlaufen. Vor dort wurden mit Hilfe von DUKWs die Nachschubgüter rund um die Uhr an den Strand Nouvelle Plage befördert. Um die Entladung am Strand und die anschließende Beladung der LKWs auch bei Nacht zu beschleunigen wurde das ganze Hafengebiet trotz der drohenden Gefahr durch deutsche Kampfflieger und Schnellboote hell erleuchtet. Bereits am ersten Tag konnten so rund 15.000 Tonnen Güter an Land gebracht werden. Es sollte jedoch noch einige Wochen dauern, bis die Zerstörungen an den Hafenanlagen soweit behoben waren, dass der Hafen seine normale Entladekazität aus der Vorkriegszeit erreichte und dann sogar übertraf. Bis zur Öffnung des Hafens von Antwerpen Ende November 1944 wurden in Cherbourg rund 430.000 Tonnen Güter entladen, was mehr als der Hälfte der für die gesamte US-Armee in Europa entladenen Gütern entsprach.

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