Dieses Vorhaben scheiterte jedoch an beiden Tagen, da die für den Frontalangriff auf Ozeville zur Verfügung stehenden beiden Kompanien des 3rd Battalion einfach nicht ausreichten, um den deutschen Widerstand zu brechen. Mit dem Verlauf der Operation zunehmend unzufrieden, befahl Major General Collins am 12. Juni dem am Tag zuvor am UTAH Beach gelandeten 39th IR, 9th ID, die verbleibenden Widerstandsnester am Strand zwischen Taret de Ravenoville und Quinéville auszuschalten (von dort wurde immer noch auf den UTAH Beach gefeuert, was die Anlandung von Truppen und Nachschub immer wieder gefährdete oder gar völlig zum Erliegen brachte) und die den Vormarsch der Taskforce Barber blockierenden deutschen Garnisonen in Fontenay-sur-Mer, Crisbecq, Chateau-de-Fontenay und Dangueville auszuschalten.

Das Eintreffen des 39th IR half, das Blatt zu wenden. Die am Morgen des 12. Juni eingreifenden Einheiten des Regiments fanden Crisbecq sowie die MKB Marcouf verlassen vor (100 Überlebende der MKB Marcouf hatten sich in der Nacht zuvor unter Führung von Leutnant zur See Ohmsen nach 6-tägigen Kämpfen unbemerkt nach Norden abgesetzt), und eroberte am Nachmittag die Ortschaften Fontenay-sur-Mer und Dangueville. Die Ausschaltung der deutschen Bedrohung aus der Ostflanke ermöglichte nun dem 22nd IR, zum entscheidenden Angriff auf das stark befestigte Ozeville vorzurücken. Nachdem schwerer Artilleriebeschuss von Land und von See die deutschen Verteidiger geschwächt hatten ging das 22rd IR zum Frontalangriff über und konnte in verlustreichen Kämpfen den Ort bis zum Abend einnehmen.

Die Einnahme von Ozeville versetzte die Amerikaner nun in die Lage, den entscheidenden Angriff auf den Höhenzug Montebourg – Quinéville zu starten.

Das 12th IR, das sich nach der Einnahme des stark befestigten Château de Dodainville bei Joganville am 9. Juni an den beiden folgenden Tagen mit Unterstützung von sechs Sherman Panzern der B Company, 746th Tank Battalion, bis zur Straße Montebourg – St-Floxel vorgekämpft hatte, drang noch am Nachmittag des 12. Juni über St-Floxel rund 2 km in nördlicher Richtung bis auf Höhe von les Fieffes-Dancel vor und ging östlich der heutigen D25 in Stellung. Damit hatte der linke Flügel der 4th ID mit 6-tägiger Verspätung sein für den D-Day ausgegebenes Ziel erreicht. Montebourg wurde jedoch zunächst nicht attackiert sondern nur nach Süden und Osten hin durch eine weitere Taskforce in Bataillonsstärke abgesichert, da die Amerikaner durch mehrere Aufklärungspatrouillen herausgefunden hat­ten, dass sich in der Stadt starke deutsche Truppenkontingente befanden. Tatsächlich hatte Generalleutnant von Schlieben am 8. und 9. Juni das III./GR 919 sowie in der Nacht zum 10. Juni 25 leichte franz. Panzer in den strategisch bedeutsamen Ort beordert und den Befehl gegeben, Montebourg unter allen Umständen zu halten.

Nachdem der westliche Teil der Montebourg – Quinéville Hügelkette durch das 12th IR besetzt worden war, galt es nun noch den östlichen Teil des Höhenzuges sowie den schwer befestigten Ort Quinéville selbst zu erobern. Am Morgen des 13. Juni setzten das 22nd IR von Südwesten sowie das 39th IR von Süden kommend zum Angriff an. Am Abend des 14. Juni war die Hügelkette vollständig im Besitz der Amerikaner, Quinéville sowie die letzten weiter südlich am Strand gelegenen Wider­standsnester hatten die Waffen gestreckt.

Bis auf gelegentliche kleinere Scharmützel waren an der Nordflanke des US-Brückenkopfes in den folgenden Tagen keine größeren offensiven Vorstöße zu beobachten, Amerikaner wie Deutsche bauten ihre Stellungen aus und warteten auf den Tag, an dem der Großangriff auf Cherbourg beginnen würde (siehe Karte).

Vorstoß auf den Quineville Höhenzug, zweite  Phase, 12-14 Juni 1944
Vorstoß auf den Quineville Höhenzug, zweite Phase, 12-14 Juni 1944

Am Abend des 14. Juni hatten die 12th, 39th und 22nd IR die Hügelkette zwischen Montebourg und Quinéville sowie Quinéville selbst besetzt. Das 12th IR war bereits am 9. Juni bis auf Höhe von les Fieffes-Dancel vorgedrungen und ging östlich der heutigen D25 in Stellung. Damit hatte der linke Flügel der 4th ID mit 6-tägiger Verspätung sein für den D-Day ausgegebenes Ziel erreicht.

Sicherung der Nordflanke  8. - 14. Juni 1944
Sicherung der Nordflanke 8. - 14. Juni 1944

Die Karte zeigt noch einmal zusammenfassend die Operationen der Regimenter der 4th ID an der Nordflanke des UTAH Brückenkopfes vom 8. - 14. Juni 1944.

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