In den der Kapitulation folgenden Monaten war auf dem Cotentin die 6. Armee mit drei Divisionen unter Generalfeldmarschall Ritter von Leeb stationiert. Die Armee lag dort in Reserve und wartete auf ihren Einsatz im Rahmen der Operation Seelöwe, der Landung in England. Die Einheiten der 6. Armee sollten von Cherbourg aus mit dem Ziel Lyme Bay über den Ärmelkanal nach Südengland übersetzen. Als Hitler am 18. Dezember 1940 in seiner Weisung Nr. 21 den Befehl zum Angriff auf die Sowjetunion gab, dessen Vorbereitungen bis zum 15. Mai 1941 abgeschlossen sein sollten, war klar, dass eine Invasion Englands im Jahre 1941 nicht stattfinden würde. Die 6. Armee verblieb in der Folge noch bis April 1941 auf dem Cotentin und wurde dann für den bevorstehenden Angriff auf die Sowjetunion nach Osten verlegt.

Ab dem Juli 1941 übernahm die im Mai 1941 aufgestellte 716. Infanterie-Division den Küstenschutz entlang der Westküste des Cotentin, der Stellungsraum der Division reichte hierbei von Surtainville im Norden bis Pontorson im Süden. Im Februar 1942 wurde die 716. ID jedoch für kurze Zeit nach Belgien verlegt, bevor sie im Juni 1942 zurück in die Normandie befohlen wurde, wo sie die Calvadosküste zwischen der Orne und der Vire bis zur Invasion im Juni 1944 bewachte.

Zwischen Juni 1942 und Januar 1943 übernahm dann für acht Monate die 320. ID die Besatzungsaufgaben und den Küstenschutz auf dem Cotentin. Im Mai 1942 wurde das Generalkommando LXXXIV. Armeekorps mit Sitz in St. Lô aufgestellt, das ab diesem Zeitpunkt für den Stellungsraum entlang der Calvadosküste und des Cotentin verant-wortlich zeigte. Ab Mitte Oktober 1942 wurde neben der 320. ID auch der Einsatzverband Schacky an der Kanalküste bei Cherbourg eingesetzt. Dieser Verband hatte zuvor die Demarkationslinie in Südfrankreich bewacht. Der von Generalleutnant Siegmund Freiherr von Schacky auf Schönfeld geführte Einsatzverband war für den Bau der Landverteidigung um Cherbourg vorgesehen, der Divisionskommandeur wurde daher zum Komman­danten des Verteidigungsbereiches Cherbourg ernannt.

Taktisch wurde dem Verband, der nur aus dem Grenadier-Regiment Reithinger, der Artillerie-Abteilung Römer sowie dem Divisionsstab bestand, nun auch das GR 587 sowie das II./GR 585 mit der 8./AR 320 (alle drei Verbände gehörten zur 320. ID) unterstellt. Der Divisions-Gefechtsstand wurde auf dem alten franz. Fort des Couplets eingerichtet. Die Bataillone wurden vorerst nur zum Ausbau der Landfront eingesetzt. Ende November 1942 löste der Einsatzverband Schacky dann die 320. ID an der Westseite der Halbinsel Cotentin bei der Küstenverteidigung ab, die Ablösung war bis zum 1. Dezember 1942 abgeschlossen. Dem Einsatzverband Schacky taktisch unterstellt wurden nun zusätzlich auch das GR 729, das II./GR 739 (beide Einheiten zählten zu der im Dezember 1942 aus der Bretagne auf den Cotentin verlegten 709. ID) und das MG-Bataillon 17. Der Divisionsstab wurde in Périers untergebracht.

Der Fall Barbarossa - Weisung Nr. 21
Weisung Nr. 21 - Der Fall Barbarossa.pdf
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