Das 8th IR, 4th ID, konnte nach dem überraschend schnellen Durchbruch durch den Atlantikwall rasch über die Strandausgänge (EXITS) 1, 2 und 3 ins Hinterland in westlicher und südwestlicher Richtung vorstoßen, wo das 2nd Battalion bei Pouppeville (EXIT 1), das 3rd Battalion bei Ste-Marie-du-Mont (EXIT 2) und das 1st Battalion bei Audouville-la-Hubert (EXIT 3) mit den in der Nacht zuvor gelandeten Truppen der 101st AB Verbindung aufnehmen konnten. Im Laufe des Tages stießen die 2nd und 3th Bn, 8th IR, bis zur Route National N 13 bei Les Forges vor und sendeten von dort eine Aufklärungsabteilung in Richtung Chèf-du-Pont, um mit der 82nd AB Kontakt herzustellen. Einzig der Vorstoß nach Ste-Mère-Église blieb dem 8th IR am D-Day verwehrt, da nördlich von Les Forges im Raum Turqueville – Fauville Teile des III./GR 1058, sowie das bei Turqueville liegende Ost-Bataillon 795 den direkten Vorstoß auf das bereits vom 505th PIR eroberte Ste-Mère-Église blockierten.

Im Gegensatz zum 8th IR konnten sowohl das 22nd IR als auch das 12th IR ihre Tagesziele am D-Day nicht erreichen (Quinéville/Ozeville bzw. Magneville).

Die 1st und 2nd Battalions, 22nd IR, sollten über den Exit 4 ins Hinterland vorstoßen und dann in nördlicher Richtung über Foucarville, Ravenoville und Crisbecq auf den Höhenzug westlich von Quinéville vordringen, während das 3rd Bn direkt entlang des Strandes nach Quinéville vorstoßen und dabei die dort angelegten deutschen Widerstandsnester ausschalten sollte. Als das 22nd IR mit seinen drei Bataillonen am Morgen des D-Day gegen 10:15 am UTAH Beach an Land ging, lag der östliche Zugang zum EXIT 4 noch immer unter deutschem Artilleriefeuer. Dies zwang die Männer der 1st Bn und 2nd Bn, 22nd IR, mehrere Kilometer durch das hüfthoch unter Wasser stehende Feucht­gebiet zu waten, um das westliche Ende des EXIT 4 zu erreichen. Dies führte zu mehr­stündigen Verspätungen. Die beiden Einheiten konnten daher am D-Day nur bis in die Gegend von St-Germain-de-Varreville vordringen, wo sie über Nacht in Stellung gingen. Das 1st Bn, 22nd IR, stieß am D-Day dagegen in Richtung Norden am Strand entlang bis zu dem Weiler Hamel de Cruttes vor, wo es südlich des WN-11 in Stellung ging. Das gegen 12:00 gelandete 12th IR, das über die EXITS 3 und 4 auf die Linie Magneville – St-Floxel vorstoßen sollte, musste ebenfalls aufgrund der Sperrung des EXIT 4 durch die Feuchtgebiete waten, verlor dadurch ebenfalls erheblich an Zeit und erreichte vor Einbruch der Dunkelheit nur Beuzeville-au-Plain, das noch von deutschen Kräften des GR 919 gehalten wurde.

In der Nacht zum 7. Juni nahmen die Deutschen größere Truppenverlegungen vor. Generalleutnant Hellmich, Kommandeur der 243. ID und gleichzeitig rangältester General der auf dem Cotentin statio­nierten deutschen Einheiten (laut einem vor der Invasion erteilten Befehles des LXXXIV. Korps sollte Hellmich im Falles einer Landung auf dem Cotentin die Führung aller auf der Halbinsel käm­pfen­den Truppen übernehmen), befahl dem Kommandeur des GR 922, Oberstleutnant Müller, mit der Stabskompanie des GR 922, dem III./GR 922, dem Pionier-Bataillon 243 sowie dem I./GR 920 in einem Nacht­marsch in den Raum Montebourg zu verlegen und am 7. Juni westlich entlang der Straße St. Floxel – Fontenay-sur-Mer – Ravenoville (heutige D 14) vorzu­stoßen und die Auswei­tung des amerikanischen Brückenkopfes zu verhindern. Generalleutnant Hellmich verlegte außerdem das bei Caudard an der Westküste liegende III./AR 243 in den Raum Ecausseville, wo es dem Artillerie-Regiment z. b. V. 621 (Oberstleutnant Seidel) unterstellt wurde. Die Artillerie-Abteilung sollte von Ecausseville aus den für den 7. Juni geplanten Angriff auf Ste-Mère-Eglise (vorgetragen von den I. und II./GR 1058 und dem Sturmbataillon AOK 7) zusammen mit den nun auch auf Bitten Generalleutnant von Schliebens vom LXXXIV. Korps der 709. ID abgestellten schweren Artillerie-Abteilungen 456 und 457 unterstützen.

Ebenfalls in der Nacht zum 7. Juni verlegte Generalleutnant von Schlieben das III./GR 729 aus dem Raum Tonneville (westlich von Cherbourg) in den Raum östlich von Montebourg.

VII Corps Brückenkopf am Ende des D-Day
VII Corps Brückenkopf am Ende des D-Day

Überblick über den UTAH Beach Brückenkopf am Ende des 6. Juni 1944.

VII Corps Brückenkopf am Ende des D-Day
VII Corps Brückenkopf am Ende des D-Day

Die am D-Day eingesetzten Truppen des US VII Corps konnten nicht alle der ihnen erteilten Aufträge erfüllen. Der 82nd AB gelang es weder, die beiden Brückenköpfe am Westufer des Merderet zu etablieren, noch konnten die beiden Brücken an der Douve gesprengt werden. Die 101st AB dagegen konnte die meisten Befehle ausführen, schaffte es aber nicht, St-Côme-du-Mont eignzunehmen bzw.die vier zwischen St-Côme-du-Mont und Carentan liegenden Brücken der Route Nationale 13 zu sprengen.

Die 4th ID hatte zwar eine erfolgreiche Landung am UTAH Beach mit nur sehr geringen Verlusten, konnte aber  bei weitem nicht alle der gesetzten Tagesziele erreichen (siehe unten).

4th ID am D-Day
4th ID am D-Day

Einzig das 8th Infantry Regiment der 4th Infantry Division erreichte am D-Day die ausgegebenen Ziele. Die beiden anderen Regimenter, das 12th und das 22nd IR, waren aufgrund von erheblichen Verzögerungen bei der Durchquerung des hinter dem UTAH Beach unter Wasser gesetzten Marschgebietes nicht in der Lage, ihre Tagesziele zu erreichen.

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