Am 7. Juni lauteten die Befehle für die im UTAH Brückenkopf bereits gelandeten Einheiten des VII Corps, den sich an vereinzelten Stellen noch regenden deutschen Widerstand zu brechen und den Brückenkopf nach allen Richtungen auszuweiten.

Im Laufe des Vormittages des 7. Juni griff das 8th IR die im Raum Turqueville – Fauville eingeschlossenen deutschen Kräfte von Osten und Westen an. Nach für beide Seiten verlustreichen Gefechten bei Turqueville streckte das Ost-Bataillon 795 die Waffen, nachdem ein in Gefangenschaft geratener US-Amerikaner, Sergeant John Svonchek, einige seiner georgischen Bewacher auf Russisch davon überzeugen konnte, dass weiterer Widerstand zwecklos sei. Zunächst ergaben sich 75 Georgier. Daraufhin befahl der deutsche Bataillonskommandeur, Hauptmann Stiller, das Feuer einzustellen und ergab sich mit den restlichen Überlebenden seines Bataillons. 174 Georgier und Deutsche gingen in Gefangenschaft. Auch der Widerstand der bei Fauville liegenden Kräfte des III./GR 1058, konnte im Laufe des Vormittages gebrochen werden, sodass am Nach­mittag die ersten Einheiten des 8th IR Verbindung mit dem 505th PIR in Ste-Mère-Église aufnehmen konnten.

Das im Nordteil von Ste-Mère-Église liegende 2nd Bn, 505th PIR, hatte bis zu diesem Zeitpunkt schon einen starken deutschen Angriff abwehren können. Dieser Angriff war von drei Bataillonen (I. und II./ GR 1058, Sturm-Bataillon AOK 7) mit Unterstützung mehrerer Sturmgeschütze der Sturmgeschütz-Abteilung 1243, 243. ID, unter starkem Sperrfeuer deutscher Artillerie (Artillerie-Abteilun­gen 456 und 457, III./ Artil­lerie-Regiment 243) entlang der Route Nationale 13 aus Richtung Neuville-au-Plain vorgetragen worden. Zwar gelang es zwei deutschen Sturmgeschützen im Laufe des Gefechtes sogar bis zum nördlichen Ortsrand von Ste-Mère-Église vorzudringen, dort wurden sie jedoch nach einem Feuerwechsel mit einer amerikanischen 5,7 cm Pak ausgeschaltet. Nach dem Ausfall der Sturmgeschütze zogen sich die deutschen Truppen unter hohen Verlusten entlang der N 13 wieder zurück, um sich für einen weiteren Angriff neu zu gruppieren.

Die Amerikaner starteten nun im Laufe des Tages nacheinander zwei Gegenangriffe, bei denen die beiden Bataillone des GR 1058 nahezu aufgerieben wurden. Auch Oberst Beigang, Kommandeur des GR 1058 befand sich auf deutscher Seite unter den Gefallenen. Am frühen Abend des 7. Juni stießen dann einige Sherman Panzer des 746th Tank Regiment bis nach Neuville-au-Plain vor und besetzten den Ort. Die Panzer zogen sich jedoch bei Einbruch der Dunkelheit wieder in Richtung Ste-Mère-Église zurück, Neuville-au-Plain war während der Nacht zum Niemandsland geworden, da auch die deutschen Verbände nicht wieder nachrückten sondern 1,2 km nördlich beiderseits der N 13 in Stellung gingen. Der entlang der heutigen D 14 geplante Vorstoß der in der Nacht zuvor herangeführten Kampfgruppe Müller blieb im Feuer der vor der Küste liegenden schweren Schiffseinheiten der Amerikaner auf Höhe von St. Marcouf liegen, das III./GR 922 unterstützte daraufhin die Garnison der MKB Marcouf am 7. und 8. Juni erfolgreich im Kampf gegen die vorstoßenden Amerikaner. Im nordöstlichen Sektor des UTAH Brückenkopfes gelang es dem 12th IR bzw. dem 22nd IR im Laufe des 7. Juni die Frontlinie gegen anhaltenden deutschen Widerstand circa 3 km nach Norden zu verschieben. Das 12th IR stieß dabei über Beuzeville-au-Plein, Baudienville und Cibrantot bis auf die Linie le Bisson – Azeville vor, wo es am Abend in Stellung ging. Das 22nd IR setzte seinen Vormarsch über St-Germain-de-Varreville, Foucarville und Ravenoville in Richtung Norden fort. Am Vormittag erhielten das 1st Bn und 2nd Bn, 12th IR, direktes Feuer aus der Batterie Azeville (2. Batterie, Heeres-Küsten-Artillerie-Regiment 1261).

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